Die WHO – die Kraft, die einst das Gute wollte, doch jetzt das Böse schafft?

Von ANDREAS KOCH

Auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO fand kürzlich unter Leitung der EU-Kommission eine internationale Geberkonferenz „zum Kampf gegen das Coronavirus“ statt, bei der insgesamt 7,4 Mrd. Euro gesammelt werden konnten. Zu der globalen Allianz gehören nicht nur Staaten (Deutschland z. B. brachte 525 Mio. Euro ein), sondern auch Nichtregierungsorganisationen wie etwa die umstrittene Bill and Melinda Gates Foundation, welche 115 Mio. Euro beisteuerte. Was vordergründig edel erscheinen mag, hat so einige Pferdefüße. Denn auch die WHO steht in der Kritik, und das nicht zu Unrecht. Der Gesellschaftsphilosoph und zeitgeist-Autor Andreas Koch, der im Übrigen nicht mit dem bekannten Mikrobiologen und Institutsnamensgeber verwandt ist, hat die Fakten zusammengetragen und bewertet.

Eine Logik, die dann stets weiterhilft, wenn Zusammenhänge undurchsichtig sind, lautet bekanntermaßen „Folge dem Geld“. Erst recht dann, wenn das allgemeine Klima von Autoritäten und nur wenigen Expertenmeinungen beherrscht wird, deren Glaubwürdigkeit mehr Glaube erfordert als Würdigkeit verbreitet. Und gerade jetzt, in dieser denkwürdigen Krise, könnte der Leitspruch als Wegweiser dienen, um die geöffnete Büchse der Pandora besser auszuleuchten.

Vordergründig zentraler Player in diesem Drama ist die WHO (World Health Organization), eine Sonderorganisation der UNO mit Sitz in Genf. Gegründet wurde sie 1948, mit dem hehren Ziel, das bestmögliche Gesundheitsniveau bei allen Menschen zu erreichen. Hierzu definiert sie international verbindlich Krankheiten, setzt Standards für deren Behandlung, den Umgang mit Umweltgiften und den Schutz vor nuklearen Gefahren. Jeder Staat kann der WHO beitreten, sofern er Mitglied der UNO ist. Er verpflichtet sich damit zugleich vertraglich, die Richtlinien und Anordnungen der Weltgesundheitsorganisation zu befolgen.

Tatsächlich ist die WHO eine demokratisch kaum legitimierte bürokratische Organisation, die ihre Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten über nationale Regierungen und Behörden in Gesundheitsfragen ständig auszudehnen sucht. Dies gelang nach der Vogelgrippepanik 2005 in Form internationaler Gesundheitsvorschriften (IGV), die auch von Deutschland 2007 ratifiziert wurden. Die WHO zählt heute 194 Mitgliedsstaaten; ab 1999 wurden alle Staaten aufgefordert, sogenannte Pandemiepläne zu entwickeln.

Tedros Adhanom Ghebreyesus ist der einzige WHO-Chef, der nie als Mediziner gearbeitet hat

Seit 2017 offiziell Präsident der WHO: Tedros Adhanom Ghebreyesus (Bildquelle: MONUSCO Photos/Wikimedia Commons)

 

Das WHO-Entscheidungsgremium ist die Weltgesundheitsversammlung, deren Exekutivrat aus nur 34 von den Mitgliedsstaaten entsandten Gesundheitsexperten besteht. Geleitet wird die Organisation derzeit von Tedros Adhanom Ghebreyesus, einem äthiopischen Biologen, Immunologen und Politiker. Er ist der einzige WHO-Chef, der nie als Mediziner gearbeitet hat. Dies erklärt vielleicht, weshalb er sich zu folgender Formulierung verstieg, als er die Coronaviruserkrankung zur weltweiten Pandemie ausrief: „Dies ist eine ernste Bedrohung und ein Staatsfeind Nummer eins.“ Professor Joel Kettner, ehemaliger Chief Public Health Officer der Provinz Manitoba und medizinischer Direktor des Internationalen Zentrums für Infektionskrankheiten kommentierte hierzu: „Ich habe noch nie gehört, dass ein Generaldirektor der WHO solche Ausdrücke verwendet.“

Die tatsächlichen Beitragszahlungen an die WHO, die aus Kernbeiträgen (assessed contributions) und freiwilligen Anteilen (voluntary contributions) bestehen, sind gar nicht so leicht zu ermitteln. In den Medien werden zumeist nur ausgewählte Beitragszahler gezeigt, oder es wird nach Ländern aggregiert, so dass die Beiträge der Nichtregierungsorganisationen nicht sofort sichtbar werden. Auffällig ist auch, dass es neben der englischen eine französische, spanische, russische, chinesische und eine arabische Version der Website gibt, aber keine deutsche, obwohl Deutschland eine der stärksten Finanziers der WHO ist.

Für 2020 bis 2021 hat die WHO ein Budget von rund 4,8 Milliarden US-Dollar, das größte aller Sonderorganisationen der UNO (2018 bis 2019 waren es 5,6 Milliarden). Die Höhe der Mitgliedsbeiträge hängt von der Bevölkerungsgröße und dem Wohlstand eines Landes ab. Die USA waren 2018/2019 mit rund 900 Millionen der größte Beitragszahler (Kernbeitrag je Jahr: ca. 116 Millionen US-Dollar). An zweiter Stelle steht die Bill & Melinda Gates Stiftung, die mittlerweile 14 % des WHO-Budgets direkt finanziert. Danach kommen das Vereinigte Königreich, Deutschland und die GAVI, die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Global Alliance for Vaccines and Immunization). Chinas Beitrag an das WHO-Budget liegt für 2020 und 2021 bei jeweils rund 57 Millionen US-Dollar. 2018 und 2019 waren es je 37,9 Millionen Dollar. Deutschland zahlte 2018/2019 insgesamt 292 Millionen Dollar an Beiträgen.


Die 15 wichtigsten Beitragszahler in der WHO in den Jahren 2018-2019. Enthalten sind Kernbeiträge sowie freiwillige Zahlungen (Quelle: WHO/chartr)

 

Donald Trump begründete die jüngste Einfrierung der Beitragszahlungen an die WHO primär damit, dass die von ihr gelieferten Statistiken falsch seien, es keine klaren Angaben gäbe und die Organisation zu chinafreundlich wäre. Trump kündigte zudem eine Untersuchung der Rolle der WHO in der Coronakrise an. Unterstützung erhielt er bei diesem Anliegen von Australien, Japan, Großbritannien und Frankreich. Deutschland hingegen beanstandete das Vorgehen Trumps und rief dazu auf, finanziell rettend einzuspringen. Ähnliches ließ China verlautbaren. Die USA wiesen die Kritik aus Deutschland in scharfer Form zurück. In einem Schreiben des US-Außenministers Mike Pompeo an seinen deutschen Amtskollegen Heiko Maas heißt es: „Unsere höchste Priorität gilt dem Schutz von Leben, nicht öffentlichkeitswirksamen Gesten und kleinlicher Politik.“ Als größter Geber der WHO hätten die USA „ein besonderes Interesse an ihrem Funktionieren, ihrer Transparenz und daran, dass sie Rechenschaft ablegt“.

Weltweit haben Unterstützer für eine globale öffentliche Gesundheit Bill Gates beschuldigt, dass er die Ressourcen der WHO umleitet, damit sie seiner eigenen Philosophie entsprechen: Gute Gesundheit kommt nur aus einer Spritze

Die Beitragszahlungen offenbaren, dass die WHO heute im Wesentlichen durch öffentlich-private Partnerschaften finanziert wird. Gemäß den Recherchen Bernd Hontschiks, einem österreichischen Chirurgen und Autor, stammen 80 % des Etats der WHO aus freiwilligen Spenden wohlhabender Staaten sowie von Stiftungen, neben der bereits genannten von Bill und Melinda Gates etwa auch vom Rotary Club oder dem National Philantropic Trust. Diese Gelder sind zweckgebunden. Das heißt, sie dürfen nur für Projekte und Anliegen ausgegeben werden, die der Spender befürwortet, heißt es auf den Seiten der WHO. Die Wirklichkeit sieht aber wohl anders aus, wie die jüngste Geberkonferenz zeigte. Das Geld verschwinde in dunklen Kanälen, titelten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Und schrieben weiter: „Wo und wie das Geld der Bürger investiert wird, wird nicht kommuniziert. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen macht derweil klar, dass in den kommenden Monaten noch viel mehr Geld gebraucht werde.“ 

Die Gates Foundation war 2018/2019 zweitgrößter WHO-Geldgeber. Die Stiftung wird kontrolliert von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Ehefrau Melinda sowie dem Hedgefonds-Manager Warren Buffett. Sie verfügt über ein Vermögen von gut 50 Milliarden Dollar, etwa die Hälfte stammt von Buffett. Im Vorstand der Stiftung sind zudem die weltweit größten Pharmafirmen vertreten. Thomas Gebauer von der Hilfsorganisation „Medico International“ respektiert die Verdienste der Gates-Stiftung. Er sieht aber auch Gefahren. Denn die Stiftung investiere ihr Geld vor allem in technische Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten, in Impfkampagnen und die Verteilung von Medikamenten. Solche Maßnahmen zeigten schnell messbare Erfolge, motivierten andere Geldgeber, ihr Engagement mit dem der Gates-Stiftung zu verbinden. Das sei das typische Konzept von Unternehmern und Managern, die sagen: Wir können die Welt ändern respektive gestalten aufgrund von Management, Kapital – und ein bisschen Wissenschaft –, was dazu führe, dass andere wichtige Aufgaben vernachlässigt werden, z. B. der Aufbau funktionierender Gesundheitssysteme in armen Ländern, was bis vor etwa 30 Jahren das Hauptziel der WHO war. Weltweit haben Unterstützer für eine globale öffentliche Gesundheit deshalb Bill Gates beschuldigt, die Agenda der WHO nachteilig zu beeinflussen. Projekte wie frisches Wasser, Hygiene, Ernährung und wirtschaftliche Entwicklung, die nachweislich Krankheiten auch langfristig verringern, würden wenig bis gar nicht gefördert. Sie sagen, dass Gates die Ressourcen der WHO umleitet, damit sie seiner eigenen Philosophie entsprechen: Gute Gesundheit kommt nur aus einer Spritze.

Steckt die WHO heute in einem klassischen Interessenkonflikt?

„Wenn Bill Gates morgen sagt: Ich habe kein Interesse mehr an Gesundheit, ich investiere mein ganzes Geld in Erziehungsfragen, zum Beispiel, wäre die WHO am Ende“, meint der indische Arzt und Gesundheitsaktivist Amit Sengupta. Damit lasse sich Macht ausüben, und Bill Gates tue das auch. Wie ein Alleinherrscher zur Zeit des Feudalismus setze er weltweit sein Konzept von Gesundheitsarbeit durch. Jeremy McCormick schreibt in diesem Zusammenhang im „World Times Online Magazin“: „Die Bill & Melinda Gates Foundation ist mächtig. So mächtig, dass Kritiker Zweifel daran haben, ob den ärmsten Menschen dieser Welt nachhaltig geholfen wird.“ Kritik an der reichsten privaten Hilfsorganisation der Welt gibt es an vielen Punkten.Darauf weist auch David McCoy, der an der Queen Mary's University in London arbeitet, wo er Professor für Global Public Health und Global Health ist. Er war aber auch 15 Jahre Arzt in Afrika und im öffentlichen Gesundheitswesen. Ihn stört vor allem, dass die Gates-Stiftung – neben der WHO und den bereits aufgeführten Institutionen – internationale Nichtregierungsorganisationen, Forschungsinstitute und führende Universitäten in den USA und Europa, die zu globaler Gesundheit forschen, zum Teil massiv unterstützt. Und sogar die Weltbank: Sie konzentriere zudem ihren Einfluss und ihr Geld auf wenige ausgewählte Technologien und Krankheiten, insbesondere HIV, Tuberkulose, Malaria und solche, gegen die man impfen kann. Es sei wichtig zu verstehen, dass die Gates-Stiftung nicht nur eine Wohltätigkeitsorganisation sei, sondern Einfluss auf Politik, Forschung und selbst journalistische Berichterstattung habe. Er sehe auch Probleme darin, dass die Stiftung keine Rechenschaft über ihre Aktivitäten ablegen müsse, erklärte McCoy im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „enorm“.

Wie genau die Einflussnahme funktioniert, wurde in der Doku „Die WHO – im Griff der Lobbyisten“ aus dem Jahr 2018 deutlich. „Man spendet nicht nur einfach Geld, sondern man platziert auch Mitarbeiter“, schildert dort beispielsweise K. M. Gopakumar von der Nichtregierungsorganisation „Third World Network“. „Das ist sehr beunruhigend, denn das kann bedeuten, dass die WHO von ihren Geldgebern gesteuert wird.“ Nicht nur dadurch, dass sie Geld bekomme, so Gopakumar weiter, sondern auch dadurch, dass sie deren Personal übernehme und ihnen erlaube, das Programm zu managen.


Bill Gates bei einer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2017. Ist er der heimliche Chef der WHO? (Bildquelle: Mueller, MSC/Wikimedia Commons)

 

Dem Einwand, der Milliardär Gates gebe von seinem gigantischen Vermögen immerhin etwas an die Öffentlichkeit zurück, widerspricht McCoy eindringlich. „Er gibt kein Geld zurück. Es bleibt unter seiner Kontrolle, wie er es einsetzt. Ich möchte den Blick aufs große Ganze lenken, dessen Teil die Bill & Melinda Gates Foundation ist: den Zusammenhang zwischen dem immensen Reichtum und der Verarmung. Dass exzessives und konzentriertes Vermögen das Ergebnis einer fairen und effizienten wirtschaftlichen Entwicklung ist und den Armen durch den sogenannten Trickle-Down-Effekt hilft – es also von oben nach unten durchsickert –, das ist ein Mythos, den auch die Gates Foundation verbreitet. Charity ist oft ein Akt der Großzügigkeit. Aber sie kann auch das Macht- und Abhängigkeitsverhältnis zwischen Reichen und Armen verstärken oder dazu benutzt werden, ungerechte, undemokratische oder repressive Strukturen zu erhalten.“ Wie wichtig Bill Gates und vor allem sein Geld für die WHO ist, wird auch daran deutlich, dass er schon zweimal die Eröffnungsrede bei der Hauptversammlung hielt. Auch seine Frau Melinda durfte schon dort sprechen. Normalerweise nehmen an diesen Treffen nur Experten und Regierungsvertreter teil und keine Privatpersonen. Schon gar nicht halten sie die Eröffnungsrede.

In der aktuellen Coronakrise fällt auf, dass Institutionen, die eine wichtige Rolle spielen, alle von der Gates-Stiftung unterstützt werden

Aber nicht nur Bill Gates hat großen Einfluss auf die WHO. Dasselbe tun Konzerne, die für die Gates-Stiftung arbeiten oder mit denen die Stiftung ihr Geld erwirtschaftet. Laut Steuererklärung für das Jahr 2015 hält sie direkt Coca-Cola-Aktien im Wert von 500 Millionen sowie Aktien des weltgrößten Supermarktkonzerns Walmart im Wert von einer Milliarde US-Dollar. Hinzu kommen Beteiligungen an den Nahrungsmittelkonzernen PepsiCo, Unilever, Kraft-Heinz, Mondelez und Tyson Foods; an den Alkoholkonzernen Anheuser-Busch und Pernod; an den Pharma-Konzernen GlaxoSmithKline, Novartis, Roche, Sanofi, Gilead und Pfizer. Außerdem hält die Stiftung Anteile im Wert von fast zwölf Milliarden Dollar am Berkshire Hathaway Trust des Investors Warren Buffett. Der Trust wiederum besitzt Coca-Cola-Aktien im Wert von 17 Milliarden und Kraft-Heinz-Aktien im Wert von 29 Milliarden Dollar. Je mehr Profite diese Firmen machen, desto mehr Geld kann Gates für die WHO ausgeben, und umso größer wird auch sein Einfluss auf die Organisation. Insbesondere Pharma- und Nahrungsmittelkonzerne nutzen Amit Sengupta zufolge ihren Einfluss skrupellos. Die Konzerne bauten diesen nicht nur systematisch auf die WHO aus, sie gingen dabei auch ganz unverblümt vor. So sei beispielsweis an der Sitzung des WHO-Exekutivrats im Januar 2017, die Regierung Italiens durch Mitarbeiter des Konzerns Ferrero vertreten worden. – Süß, nicht wahr?

Bei ihrem WHO-Engagement geht es den Unternehmen aber vor allem darum, in Arbeits- und Einsatzgruppen zu sitzen. Denn die treffen de facto die meisten Entscheidungen. Einen wichtigen Etappensieg beim Kampf um Einfluss erzielten die Konzerne 2016. Damals beschloss die WHO-Mitgliederversammlung neue Rahmenbedingungen für das Engagement nicht-staatlicher Akteure. Danach dürfen sich nun, ganz offiziell, kommerzielle Unternehmen in WHO-Arbeitsgruppen engagieren. Das funktionierte zwar auch schon früher, aber verdeckter. Das erklärt vielleicht auch die dubiose Rolle der WHO im Bereich Glysophat. Lange Zeit zeigte sich überhaupt kein Interesse daran. 2015 kam dann die WHO-Agentur für Krebsforschung zum Ergebnis: Glysophat ist wahrscheinlich krebserregend. Kurz darauf kam ein anderes WHO-Gremium zum Ergebnis: Glysophat ist ungefährlich.

Wie eingangs dargelegt, definiert die WHO international verbindlich Krankheiten und setzt Standards für deren Behandlung fest. Sie definiert somit auch, was eine Pandemie ist. Ein Mitgliedsland – aktuell 194 – ist vertraglich verpflichtet, Pandemiepläne auszuarbeiten. Die darin vorgesehen Maßnahmen treten dann quasi automatisch in Kraft, wenn durch die WHO eine Pandemie ausgerufen wird. In der aktuellen Coronakrise fällt auf, dass Institutionen, die eine wichtige Rolle spielen, alle von der Gates-Stiftung unterstützt werden. Da ist vor allem die Johns Hopkins University – angeblich gegründet von der CIA –, wo die weltweite und in allen Medien verbreitete Coronastatistik geführt wird. Ihr fließen regelmäßig Großspenden der Gates-Stiftung zu. Allein in den letzten zehn Jahren mehr als 200 Millionen US-Dollar.


Will nicht nur Gesundheit einimpfen, sondern setzt auch Finanzspritzen: die Bill & Melinda Gates Stiftung (Bildquelle: A. Hildmann)

 

In Deutschland kam das Robert Koch-Institut, als zuständige nationale epidemiologische Behörde, noch im November 2019 in den Genuss von rund 250.000 Dollar. Die Charité in Berlin, bei welcher Prof. Christian Drosten angestellt ist, erhielt 2019 und 2020 insgesamt mehr als 300.000 Dollar. Wie bei der WHO drängt sich hier der Gedanke von Interessenskonflikten auf. Insbesondere, da diese Institutionen oder ihre Mitarbeiter politische Empfehlungen abgeben, die Auswirkungen auf Unternehmen haben, welche die Gates-Stiftung fördert – oder in die sie zur Geldanlage investiert.

Die Aktivitäten der Stiftung in Deutschland beschränken sich aber nicht auf gesundheitliche Aspekte. Sie unterstützt auch etablierte Medien finanziell. Die ZEIT beispielsweise erhielt eine Finanzspritze in Höhe von knapp 300.000 Dollar im Dezember 2019. Dem SPIEGEL zahlte Bill Gates respektive seine Stiftung im Dezember 2018 rund 2,5 Millionen Dollar. (Der SPIEGEL hat dies am 20. April 2020 auf peinliche Weise selbst bestätigt, in dem er einen Offenlegungshinweis in einen äußerst wohlwollenden Artikel über Bill Gates einbaute.) Man darf durchaus vermuten, dass dies nicht geschah, um kritische Recherchen dieser Medien hinsichtlich der Aktivitäten der Gates-Stiftung zu unterstützen. Und es erklärt wohl auch, warum in der gegenwärtigen Coronakrise der SPIEGEL vehement auf Donald Trump und die Einfrierung der US-Beitragszahlungen eindrischt, auch mahnend auf den zunehmenden Einfluss Chinas hinweist. „Es ist womöglich gefährlich, dass China so viel Macht über internationale Institutionen gewonnen hat. Gefährlich für jeden einzelnen Menschen auf diesem Planeten. … Experten warnen vor schwindendem Schutz von Menschenrechten, vor wachsender staatlicher Überwachung und vor steigender Intransparenz bei weitreichenden Entscheidungen“, schreibt Stephan Schultz am 19. April in SPIEGEL online. An diesen Gedanken ist was dran. Bill Gates ist aber zweitgrößter Zahler der WHO, eine dieser internationalen Institutionen, und rangiert von seiner finanziellen Bedeutung her weit vor China. Das scheint für den SPIEGEL aber völlig unbedenklich zu sein. Oder hat er je auch nur die geringste Kritik an Gates und seinem Impfansinnen geäußert? – Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist noch nicht gekauft in diesem Land?


Auch im Netz wird versucht, mittels Pro-Impf-Kampagnen Meinung zu machen, so zuletzt im April 2020 unter dem Hashtag „SolidarityPledge“ auf YouTube. Dem investigativen Journalisten Oliver Janich, dem im Vorfeld Informationen zugespielt wurden, gelang es, eine entsprechende Gegenaufklärung anzustoßen, worauf sich nicht wenige Influencer von der Gates-Kampagne distanzierten

 

YouTube-CEO Susan Wojcicki verkündete am 24. April 2020 in einem Interview auf CNN, dass sie alles, was sich gegen die Empfehlungen und Verlautbarungen der WHO richte, von YouTube entfernen werde

Eine investigative Recherche wird zunehmend auch dadurch erschwert, dass kritische Positionen im Netz zunehmend gelöscht oder nur noch schwer auffindbar sind. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte dies in ihrem Videoaufruf vom 6. April 2020 schon angekündigt. Prompt verkündete YouTube-CEO Susan Wojcicki am 24. April in einem Interview auf CNN, dass sie alles, was sich gegen die Empfehlungen und Verlautbarungen der WHO richte, von YouTube entfernen werden.

Bestens belegt ist, dass die Gates-Stiftung zu den Organisatoren der unter dem Namen „Event 201“ bekannt gewordenen Pandemiesimulation gehört, die im Oktober 2019 kurz vor Ausbruch der Coronakrise stattfand. Mitorganisatoren waren – wieder einmal – die Johns Hopkins University sowie das WEF (World Economic Forum). Ziel von „Event 201“ war es, die Reaktion transnationaler Unternehmen und Regierungen auf einen Coronavirusausbruch zu planen. 15 Staats- und Regierungschefs der Welt nahmen an der Übung teil, darunter die beiden chinesischen und US-amerikanischen Seuchenbekämpfer. Weitere Beteiligte waren beispielsweise:

  • Christopher Elias, Leiter global Development bei der Bill and Melinda Gates Foundation;
  • Brad Connett, Präsident der Henry Schein Group, weltweit größter Hersteller von medizinischen Geräten;
  • Tim Evans, ehemaliger Direktor des Gesundheitsministeriums der Weltbank;
  • Avril Haines, ehemalige stellvertretende CIA-Direktorin und ehemalige nationale Sicherheitsberaterin von Barack Obama;
  • Matthew Harrington, Direktor von „Edelman“, der weltweit größten PR-Firma. Sie beschäftigt weltweit rund 1100 „Digital-Experts“;
  • Hasti Taghi, Vizepräsident der NBC Universal Communications Group sowie
  • Adrian Thomas, Vizepräsident des Pharmariesen Johnson & Johnson, zu der Pharmaunternehmen wie Janssen Pharmaceutica und Neutrogena gehören.

Vom 21. bis 24. Januar 2020 fand dann das Weltwirtschaftsforum WEF in Davos statt, bei welchem man wohl kaum sehr falsch liegt, wenn man es als Lobby-Plattform der Globalisten sieht. Im Februar wurden Coronafälle in Wuhan bekannt, am 11. März 2020 deklarierte die WHO Corona als Pandemie. Anfang April lancierte das WEF die COVID-Aktionsplattform. Der Anstoß hierzu kam offenbar vom Generaldirektor der WHO. Er forderte Unternehmen auf, unverzichtbare Partner im Kampf gegen das Virus zu sein. Auf der Plattform versammeln sich globale Unternehmen und Branchengruppen, Regierungen, NGOs und Hochschulen, die sich für den Kampf gegen COVID-19 einsetzen wollen. So z. B. Brian Moynihan (CEO Bank of America), Feike Sijbesma (Royal DSM, Chemie und Pharma), Jim Snabe (Maersk, Siemens). Der mittlerweile greise Gründer des WEF, Klaus Schwab, sagte dazu: „Wenn wir es nicht schaffen, wird sich die Welt auflösen und nicht in der Lage sein, alle anderen Herausforderungen zu bewältigen, die wir als vernetzte Gesellschaft haben, wie den Klimawandel und die soziale Eingliederung.“ – WHO und WEF als Partner der Welt im Armageddon-Kampf gegen deren Untergang.

Schwerpunkt der Gates-Stiftung, ist – wie schon beschrieben – die Ausrottung von Krankheiten durch Impfung. Dass dies schon gehörig schieflief und alles andere als Gesundheit aus der Spritze kam, zeigt ein Blick nach Asien. In Indien wurde die Stiftung, sowie die zwei von ihr begünstigten Organisationen PATH (Program for Appropriate Technology in Health) und die Impfallianz GAVI – die übrigens auch von Deutschland massiv Geld erhält – verklagt, ebenso die WHO. Die Anklage erfolgte aufgrund einer Petition, in welcher 2014 den beklagten Organisationen vorgeworfen wird, fahrlässig und auf kriminelle Weise an anfälligen und ungebildeten Personen Impfstoffe getestet zu haben. Gegen die vier beklagten Organisationen wurde in dem Verdacht ermittelt, ob sie Versuche an zehntausenden Kindern ohne entsprechende Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen und ohne Einwilligung der Eltern durchgeführt haben. In vielen Fällen gaben Schuldirektoren im Namen der Schülerinnen ihre Einwilligung in die Behandlung.

Konkret geht es dabei um die Impfung von 16.000 Mädchen im Alter zwischen 9 und 15 Jahren gegen Gebärmutterhalskrebs. Wenige Monate nach der Impfung wurden zahlreiche Mädchen krank, fünf verstarben. Der Impfstoff stammte vom Pharmakonzern Merck. In einem anderen Teil Indiens wurden 14.000 Mädchen geimpft, wovon zwei verstarben. Hier war der Impfstofflieferant Glaxo-Smith-Kline. In dem Verfahren geht es um die Verletzung der staatlichen Schutzpflichten. Das Human Rights Law Network (HRLN) in Delhi will jedoch noch mehr erreichen. Es will, dass die Verantwortlichkeit der Pharmakonzerne untersucht wird, die eindeutig von den Resultaten der Versuche profitierten. Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) hat auf Anraten des HRLN ein Rechtsgutachten beim indischen Gericht eingereicht. Damit will das ECCHR die Betroffenen im indischen Gerichtsverfahren juristisch unterstützen und gleichzeitig den Weg ebnen, um die beschuldigten Organisationen in ihren Herkunftsländern zu verklagen.

Davor bereits wurde die Gates-Stiftung mit Lähmungen in 47.000 Fällen nach einer Polio-Impfung (gegen Kinderlähmung) in Zusammenhang gebracht. Die beiden Kinderärzte Neetu Vashisht und Jacob Puliyel schrieben hierzu im „Indian Journal of Medical Ethics“: „2011 gab es 47.500 neue Fälle von NPAFP [non-polio acute flaccid paralysis]. Klinisch nicht zu unterscheiden von Polio paralysis, aber zweimal tödlicher.“ Laut den beiden Kinderärzten ist der in Indien verwendete Polio-Impfstoff in den Vereinigten Staaten verboten, da er Hauptverursacher aller gemeldeten Fälle von Lähmungen sei. „Hat Bill Gates dies nicht gewusst, als er erklärte, dass er die gute Gesundheit, die in den westlichen Ländern herrscht, den Ländern in der Dritten Welt bringen möchte? Und wenn er es nicht wusste, wie kann er dann Impfstoffe für die Kinder der Welt propagieren ohne grundlegende und wirklich kritische Informationen“, fragte ein anderer indischer Arzt.

Ein weiterer Kombinationsimpfstoff, der vor mehreren möglichen Krankheiten schützen soll, wurde geradezu in das indische Impfprogramm hineingedrückt. Die Impfallianz GAVI subventionierte die Impfung mit insgesamt 265 Millionen Dollar. So wurde die Impfung etabliert und nachhaltig in das medizinische Vorsorgesystem Indiens eingeführt. Ab 2016 musste dann das öffentliche Gesundheitssystem die Kosten dafür tragen. Der erwähnte Kinderarzt Jacob Puliyel, kritisierte schon früh einen möglichen Interessenskonflikt bei der Impfallianz GAVI. Denn zu deren Verwaltungsrat gehörten, neben diversen Regierungsvertretern: ein Mitarbeiter der Gates-Stiftung, einer von Goldman Sachs, eine Hedgefonds-Managerin sowie ein Partner des Consulting-Konzerns BDO, der Pharmafirmen betreut. Indien verbannte mittlerweile die Gates-Stiftung wegen Interessenskonflikt durch Pharmakonzerne.

Der Präsident von Tansania zweifelte wie manch anderer an der Genauigkeit der COVID-19-Testkits und unterzog sie einer ungewöhnlichen Überprüfung

Indien ist aber kein Einzelfall für dubiose Praktiken bei Impfkampagnen, an welchen die WHO beteiligt war. In Kenia äußerte die katholische Kirche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des verwendeten Impfstoffes, der für eine Massenimpfkampagne gegen Tetanus im März und Oktober 2014 verwendet werden sollte. Die Bedenken wurden durch Ereignisse in Mexiko, Nicaragua und den Philippinen hervorgerufen, wo die WHO Kampagnen mit Beta-HCG imprägniertem Tetanustoxoid durchgeführt hatte, das die Produktion von Antikörpern gegen das natürliche HCG verursacht, so zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führt. Die Impfkampagne in Kenia wurde ebenfalls von der WHO gesponsert. Die katholische Kirche forderte das kenianische Gesundheitsministerium auf, die Impfstoffe vor ihrer Verwendung zu testen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Diese Anträge wurden vom Gesundheitsministerium abgelehnt. Anschließend ließ die katholische Kirche neun Impfstoffflaschen aus den beiden Kampagnen im März und Oktober überprüfen. Die Proben wurden in fünf verschiedenen Labors in Kenia getestet. Ein Drittel der Proben war mit Beta-HCG versetzt, führten somit zu Unfruchtbarkeit.

Anzeige(n)

Kaum verwunderlich also, dass US-Präsident Trump nicht der Einzige ist, der Skepsis bezüglich der Glaubwürdigkeit der WHO an den Tag legt. Der Präsident von Tansania etwa, John Magufuli, zweifelte wie manch anderer an der Genauigkeit der COVID-19-Testkits und unterzog sie einer ungewöhnlichen Überprüfung: Seine Behörden schickten statt nicht nur Proben von Menschen, sondern auch solche von Tieren, Pflanzen und sogar Motoröl ins Labor. Die Labormitarbeiter ahnten nichts von dem Experiment. Das Ergebnis war überraschend und bestätigte Magufuli, promovierter Chemiker, in seinem Misstrauen: Die Tests von einer Ziege und einem Papaya fielen Corona positiv aus! Die WHO wies die Kritik zurück. Magufuli jedenfalls zog Konsequenzen und entließ die Leiterin der nationalen Laboreinrichtungen.

Angesichts der vielfältigen finanziellen Verflechtungen mit einflussreichen Institutionen der Gesundheitsbranche – nicht nur der WHO –, sowie der Medien, verdient die Gates-Stiftung und die mit ihr verbundenen Einrichtungen besondere Aufmerksamkeit. In noch höherem Maße gilt das für die Position, die Bill Gates beim Coronakrisenmanagement übernehmen will – und die ihm von Regierungen und Mainstreammedien auch unkritisch geboten wird.

Denn die Gates-Stiftung ist, wie oben beschrieben, nach den USA nicht nur der größte direkte Sponsor der WHO. Sie unterstützt in großem Umfang auch die Impfallianz GAVI – im Jahr 2016 beispielsweise mit 1,5 Milliarden Dollar. Die Stiftung finanzierte darüber hinaus die Gründung der „Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung“ (CEPI), die sich mit der Erforschung und Entwicklung von Impfstoffen beschäftigt; im Jahre 2017 erhielt diese Einrichtung 100 Millionen Dollar. Darüber hinaus unterstützt die Gates-Stiftung regelmäßig mit Millionenbeträgen Nichtregierungsorganisationen, die sich mit der Entwicklung von Impftechnologien befassen, wie eben z. B. PATH in Kenia. Die umfassende Einflussnahme der Gates-Stiftung im Impfbereich ist offensichtlich. Mit dabei ist auch Deutschland. Angela Merkel ist eine vehemente Befürworterin des Impfens, hierbei quasi „beste Freundin“ von Bill Gates. Sie gab am letzten Weltwirtschaftsforum der globalen Impfallianz GAVI die Zusage für weitere 600 Millionen Euro, nachdem Deutschland die gleiche Summe für den Zeitraum von 2016 bis 2020 bezahlt hatte. 

Wie schon dargelegt, sponserte die WHO Impfkampagnen in Kenia, Tansania, Mexiko, Nicaragua und den Philippinen, die bei Mädchen und Frauen zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führten. Nachdem sie dies zuerst bestritt, gab die WHO letztendlich zu, solche Unfruchtbarkeitsimpfungen schon lange einzusetzen.


Seit Jahren ziemlich beste Freunde: Bill Gates und Angela Merkel

 

Seit der Gründung der WHO gibt es in der Organisation Maßnahmen, die beschönigend unter der Bezeichnung „Familienplanung“ geführt werden. 1972 startete ein Forschungsprogramm zur Entwicklung von Impfstoffen für die Bevölkerungskontrolle, eine Studie dazu wurde 1976 veröffentlicht. Die WHO-„Dienstleistungen“ der Sterilisation ohne Zustimmung der Betroffenen sind seit den 1970er Jahren bekannt. Auch die Gates-Stiftung finanziert Maßnahmen zur Familienplanung. Nicht nur die Johns Hopkins University erhielt in diesem Zusammenhang großzügige Spenden. Auch die die Organisation „Planned Parenthood“ („Geplante Elternschaft“) wird von der Stiftung finanziert. Diese war in Bill Gates‘ Jugendzeit von dessen Vater geleitet worden, und ging ursprünglich aus der „American Birth Control League“ („Amerikanische Liga für Geburtenkontrolle“) hervor.

2010 hatte Gates 10 Mrd. Dollar an die WHO gespendet und dazu geäußert, dass wir dieses Jahrzehnt zur Dekade der Impfungen machen müssen. Kurz danach äußerte er sich auf einer TED-Konferenz, wo es um den menschlichen CO2-Ausstoß ging, folgendermaßen: „Die Weltbevölkerung liegt aktuell bei 6,8 Mrd. und steuert 9 Mrd. an. … Wenn wir sehr erfolgreich sind mit neuen Impfstoffen, der Gesundheitsversorgung und Reproduktionsmedizin, könnten wir das wohl um 10 bis 15 % senken, doch zurzeit sehen wir einen Anstieg von 1,3 %.“ (ab Minute 4:36), – Impfaktivismus auch im Namen der Bevölkerungskontrolle, scheint ein Anliegen mit Tradition in der Familie Gates zu sein.

ID 2020 – die digitale Identität

Die „Digital Identity Alliance“, kurz „ID 2020“, beschäftigt sich laut eigener Aussage mit der Schaffung einer digitalen Identität. Damit soll man sich über Grenzen hinweg identifizieren können, ohne dabei die Kontrolle über seine persönlichen Daten zu verlieren. Gründungspartner des Projekts sind Gates' Firma Microsoft, wieder einmal die von Gates geförderte Impfallianz GAVI, die Unternehmensberatung Accenture, einer der größten Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister – sowie die Rockefeller Foundation.

Seit September 2019 kooperiert die „Digital Identity Alliance“ mit der Regierung Bangladeschs. Dabei werden Impfungen mit der Erfassung biometrischer Daten, z. B. Fingerabdrücken, kombiniert und sollen so eine digitale Identifizierung der jeweiligen Person ermöglichen. Bis Februar 2020 wurden 100 Millionen digitale Identitäten angelegt, wie der zuständige Minister in einem Artikel für das Weltwirtschaftsforum berichtet. Vermarktet wird diese Erfassung als „digitale Inklusion“, die Einbeziehung benachteiligter Menschen in die Vorzüge der modernen Welt. – Oder müsste es heißen „schöne neue Welt“, Herr Huxley?

„Letztendlich wird es eine Art digitalen Immunitätsnachweis geben, der die weltweite Öffnung [nach dem Lockdown] erleichtern wird“

Bill Gates erklärte am 24. März dieses Jahres im Interview mit dem TED-Moderator Chris Anderson zur Coronakrise folgendes: „Letzten Endes brauchen wir Bescheinigungen darüber, wer eine genesene Person ist und wer eine geimpfte Person ist, denn Menschen sollen nicht um die Welt reisen, solange es Länder gibt, die die Situation nicht unter Kontrolle haben. Es soll aber auch nicht unmöglich sein, dass Menschen dorthin gehen und zurückkommen und sich bewegen können. Letztendlich wird es eine Art digitalen Immunitätsnachweis geben, der die weltweite Öffnung [nach dem Lockdown] erleichtern wird.“ Der letzte Satz wurde in der offiziellen TED-Fassung des Interviews herausgeschnitten (ab Minute 33:55).

Der Wirtschaftsjournalist und Redakteur des Handelsblatts Norbert Häring kommentiert dazu: „Den Beleg in digitaler Version zu haben, klingt praktisch, weil schneller und einfacher. Doch wenn ein digitaler Beleg für das internationale Reisen global nutzbar sein soll, braucht es einen Speicherort für die Belege, der als sicher gilt und allgemein zugänglich ist, einen Standard für den Datenaustausch, der überall funktioniert, und einen globalen Standard für die Zertifizierung der Echtheit eines Belegs. All das will das von der US-Homeland Security und dem Weltwirtschaftsforum vorangetriebene Known-Traveller-Programm entwickeln und durchsetzen.“ Und Bill Gates ist eines der einflussreichsten Mitglieder des Weltwirtschaftsforums, wenn nicht das einflussreichste. Häring ist der Ansicht, dass die Coronakrise genutzt werden könnte, um seit längerem geplante Überwachungsinstrumente in den Bereichen Reiseverkehr, Zahlungsverkehr, Kontaktverfolgung und Biometrie weltweit einzuführen.

In diesem Kontext ist vielleicht nicht ganz uninteressant, dass Microsoft am 26. März 2020 unter der Nummer 2020060606 ein „Kryptocurrency-Mining-System“ patentieren ließ. Das System soll menschliche Aktivitäten, einschließlich Gehirnwellen und Körperwärme, bei der Ausführung von Online-Aufgaben – z. B. Verwendung von Suchmaschinen, Chatbots, lesen von Werbung – registrieren können. Das Patent beschreibt insbesondere ein System, bei dem ein Gerät überprüfen kann, ob „die Körperaktivitätsdaten eine oder mehrere vom Kryptowährungssystem festgelegte Bedingungen erfüllen, und dem Benutzer, dessen Körperaktivitätsdaten überprüft werden, Kryptowährung zuteilen kann“. Verschiedene Arten von Sensoren könnten verwendet werden, um „die Körperaktivität zu messen oder zu spüren oder den menschlichen Körper zu scannen“, erklärt das Patent weiter.  Dazu gehörten „funktionelle Magnetresonanztomographie-Scanner oder -Sensoren (fMRI), Elektroenzephalographie-Sensoren (EEG), Sensoren für die Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS), Herzfrequenzmonitore, thermische Sensoren, optische Sensoren, Radiofrequenz-Sensoren (RF), Ultraschall-Sensoren, Kameras oder jeder andere Sensor oder Scanner“, die die gleiche Aufgabe erfüllen.

David Nabarro, Beamter, Diplomat und seit März Sonderbeauftragter des WHO-Generaldirektors für COVID-19, erklärte in einem BBC-Interview, dass das Coronavirus nie mehr verschwinden werde. Die Gesellschaft müsse lernen, mit den damit verbundenen Einschränkungen zu leben, bis ein entsprechender Impfstoff zur Verfügung stünde. Der Biologe und Fachbuchautor Clemens Arvay warnt indes vehement vor RNA-Impfstoffen, die laut Bill Gates wegen Corona unter verringerten Zulassungsstandards eingeführt werden sollen. Arvay sieht dies als globale Gesundheitsbedrohung. Wie Gates selbst in einem Gespräch mit der BBC zugab, könne es sein, dass dabei mögliche Nebenwirkungen übersehen werden, die sich erst später zeigen. Die RNA-Impfung arbeitet mit Nanopartikeln und sei, so Arvay, ein massiver Eingriff in die Physiologie unserer Zellen. Diese Impfstoffe seien in keiner Weise marktreif und damkt auch nicht sicher, sie werden es auch in dem von Gates angekündigten Zeitraum von 18 Monaten nicht sein. Das wüssten alle Fachleute, die an diesem Thema forschen. Die normale Versuchszeit betrage fünf Jahre. Es sei auch nicht geklärt, ob RNA-Impfungen überhaupt wirksam sind, vor allem auf längere Sicht. Mediziner warnen davor, jetzt rasch und unter Druck diese Impfstoffe zuzulassen. Gates wolle diese neue Generation von Impfstoffen aber schon seit langem, auch für andere Krankheiten. Er benutze die Coronakrise, um sein Konzept jetzt durchzuboxen. – Könnte es gar sein, dass hinter den geäußerten Weltrettungsbeteuerungen von Herrn Gates nur blanke finanzielle Interessen stehen? Ein Schelm, wer sowas denkt.

2017 kam an die Öffentlichkeit, dass die Gates-Stiftung eine PR-Agentur beauftragt hatte, den einzigen UN-Prozess zur Regulierung von Gene-Drive-Technologien, sprich der unkontrollierten Freisetzung genetisch manipulierter Lebewesen, zu unterwandern. Dafür sprechen über 1.000 E-Mails, die seinerzeit geleakt wurden. Der Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Barbara Unmüßig, erklärte dazu: „Es ist ein internationaler Skandal erster Güte, wenn eine private, vermeintlich philanthropische Stiftung einen UN-Prozess zu torpedieren versucht. Die offengelegten Emails der Gene-Drive-Files zeigen, wie die Bill and Melinda Gates Foundation anscheinend mehr als fragwürdige Methoden einsetzt, um unternehmerische Partikular- und auch eigene wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.“ Dies scheint längst vergessen.

Unter Philanthropie versteht man menschenfreundliches Denken und Verhalten. Philanthropie reicher Menschen oder großer Unternehmen ist natürlich grundsätzlich begrüßenswert. Doch großer Reichtum führt schnell zu großen Machtansprüchen. Dabei finden Aufblähung und Überbewertung des eigenen „Ich“ in einem Maße statt, die zu einer Form der Geistesstörung führen kann. Ein Mensch verliert dabei stark an Empathie, dem Einfühlungsvermögen in andere, und ist schließlich nur noch auf die eigenen Interessen fokussiert. Es resultiert Besessenheit. Verstärkt wird dieser Prozess, wenn jemand aufgrund seiner Talente und Erfahrungen eine besondere Affinität zum Abstrakten, dem Nichtorganischen aufweist, also etwa zur Technologie. Sein Denken wird dann primär von technokratischen Prinzipien bestimmt. Sobald bei einer Person Machtansprüche – offen oder versteckt, bewusst oder unbewusst – ersichtlich werden, gilt es genauer hinzusehen, und über deren mögliche Motive zu sinnieren. Verfügt diese Person darüber hinaus noch über die Mittel, ihre Ansprüche durchsetzen zu können, ist das in ganz besonderem Maße gefordert. 

Derjenige Mediziner, der Bill Gates in der 1990ern als Privatarzt diente, verriet hinter verschlossenen Türen auf einem Symposium in Seattle Erstaunliches, was Gates‘ Impfgebaren im Hinblick auf seine eigenen Kinder angeht: „Ich weiß nicht, ob er sie als Erwachsene impfen ließ, aber ich kann Ihnen sagen, dass er sie als Kinder nicht impfen lassen wollte.“ Und fügte hinzu: „Sie waren wirklich wunderschöne Kinder klug und lebhaft, und er sagte, sie würden in Ordnung sein, sie brauchten keine Schüsse.“

Schlussbemerkung des Autors: Alles Gute, Herr Gates. Genießen Sie ihren Reichtum und leben Sie lange und in Frieden. Nur verschonen Sie die Welt mit ihren Allmachtsfantasien. 

→ WICHTIGER HINWEIS: Liebe Leserin, lieber Leser, für diesen Beitrag war eine Menge an Recherche notwendig. Trotzdem haben wir uns entschieden, ihn in voller Länge frei verfügbar zu machen, damit er möglichst viele Menschen erreicht. Wenn der hier exklusiv veröffentlichte Artikel einen Wert für Sie darstellt, möchten wir darum bitten, dies in Form einer Spende* – Stichwort: „WHO/Koch“ – zum Ausdruck zu bringen. Unsere Kontoverbindung bei der GLS-Bank lautet: DE67 4306 0967 0063 2569 01, BIC GENODEM1GLS. Überweisung gerne auch via PayPal (dazu auf den Spenden-Button unten klicken). Jede Summe ist willkommen. Damit investigativer Journalismus auch künftig machbar bleibt.

* Bitte beachten Sie, dass wir als Verlag keinen
Gemeinnützigkeitsstatus erlangen können und daher 
keine Spendenbescheinigungen ausstellen dürfen.