Ist es nicht ein Geschenk, diese Tage auf Terra verbringen zu dürfen! Mitunter streicht ein Schmunzeln um meine Mundwinkel: Immer genau dann, wenn der Karren an der Wand zu zerschellen droht, lenkt ein gütiges Schicksal die Deichsel in die rettende Richtung. Fast immer, wenigstens.
Was soll das heißen, Sie verstehen nicht, was ich meine? Bitte wenden Sie Ihren geschätzten Blick einfach einmal über den Teich: Kalifornien ist abgebrannt … Tragisch freilich, hör ich Sie raunen, gewiss jedoch kein Einzelfall: Liegt denn nicht auch Deutschland mit aufgeschlitztem Beutel am Boden? – Da haben Sie sicherlich Recht, ich wollte allerdings auf etwas anderes hinaus: So gimpelhaft, wie ich sie bislang stets eingeschätzt habe, sind die da drüben wohl doch nicht. Ohne dass auch nur die Frage nach Betrug aufgekommen wäre, haben sie im Sonnenstaat Herrn Schworzenegger zu ihrem neuen Alphatier gewählt. Ich prophezeie Ihnen: Das war nur ein Vorgeschmack seines Integrationsvermögens. Endlich mal einer, der die Schauspielerei professionell gelernt hat! Und jetzt will er auch noch auf seine Gage verzichten …
Wie alle Österreicher, die im Ausland politisch tätig werden, wird sich auch der Terminator machtvolle Feinde machen, wenden Sie ein? Nun, ich erachte die Gefahr gering, dass dieser Goliath von einem Steineschmeißer gefällt wird: Er ist schließlich kugelfest. Indes: Wenn ich mich in die Lage eines beliebigen Staatenlenkers auf diesem Planeten versetze, wird mir angst und bang. Nicht auszudenken, welche Massen von Legasthenikern und Nichtwählern solchen Rattenfängern nachlaufen könnten.
Liegt denn nicht auch Deutschland mit aufgeschlitztem Beutel am Boden?
Damit hinterher keine Fragen aufkommen: Im Gegensatz zu seinem etwas in Verruf geratenen Landsmann hat der Gouvernator seine Vorhaben nicht in Buch-, sondern in Filmform vorgelegt. Sie sollten davon ausgehen: Er unterscheidet nicht zwischen Feind und falschem Freund. Felix California!
Und was geht hier? – Gar nix, glauben Sie? – Na, so dramatisch ist es nun auch wieder nicht. Bescheidene Anfänge sind selbst bei uns schon zu erkennen. Das sieht man derzeit nicht nur beim Verein für Bewegungsspiele im schwäbischen Stuttgart, wo Pitbull Magath für Furore sorgt. Auch die bereits tot geglaubten Bayern in Leverkusen haben mit ihrem Rottweiler Augenthaler einen echten Wurf gelandet. Nachholbedarf besteht hingegen noch im Bereich der Nassionalmannschaft. Wenn ich Pudel Völlers Welpen schaue, wird mir regelmäßig schlecht vor Augen: Wie viele sind heute noch bereit, unser Lied mit anzustimmen? Wie viele kennen noch den Text? Und wie viele können überhaupt Deutsch? – Alles halb so schlimm, meinen Sie, ist doch nur ein Spiel. – Nun ja, möchte ich entgegnen, mitunter repräsentieren diese Burschen unser Land vor einem Milliardenpublikum. – Ja, schon!, hör ich Sie sagen, aber erfährt die Welt da irgendwas Neues? – Drei zu null für Sie: nicht wirklich.
Wenn wir gerade bei solcherlei Betrachtungen sind: Nach dem dritten Oktober hätten wir gar die Möglichkeit gehabt, in eine fruchtbare Diskussion um unser nazionales Selbstverständnis einzutreten. Doch Dackeldame Angela, am Napf der Windhunde schon leicht gedunsen, sträubte noch einmal sämtliche Drahthaare und verteidigte wacker ihr warmes Körbchen. Und fast die komplette Rotte stimmte in das wüste Gekläffe mit ein. So bleiben wir also die schlimmen Schakale und werden weiterhin für Dinge bezahlen, die zu hinterfragen unter Androhung der Einweisung ins Tierheim untersagt ist. Ihr Versuch, den bösen Wolf in die Ecke zu stellen, war jedoch von zweifelhaftem Erfolg gekrönt: Herr Hohmann sitzt jetzt zwar hinten außen rechts, aber sein Stuhl hat Armlehnen ...
Hasta la vista, Baby!